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Freitag, 17. April 2015

Unter Rosen Teil IV

Schwarzkopf hatte 1785 schon um die 90 Rosensorten gezüchtet (wovon sich einige aber sehr ähnlich sahen) . Die Autorin kann sich vorstellen, dass das nicht seine einzigen Rosen waren, da später zum Beispiel noch einige schöne Rubiginosahybriden entstanden sind, die bei Mönch nicht erwähnt wurden. Sie tauchten in Frankreich auf und führten den Namensbestandteil "Hessoise" (hessisch), z.B. Hessoise Anémone oder Zabeth. Redouté malte diese Rose unter den Namen Rosa Rubiginosa Zabeth/Eglantine de la Reine Elisabeth. Bei Brent Dickerson ist sie unter Hessoise Anémone oder Zabeth aufgeführt.
´Belle sans Flatterie´ stand schon 1783 im Park Schönbusch bei Aschaffenburg. Es wurden in der Schönbuschliste 106 Rosensorten und -arten (Buch S. 149) aufgeführt. In den holländischen Katalogen tauchte´ Belle sans Flatterie´ vor 1800 nicht auf. Damals trugen nur sehr wenige Rosen französische Namen. Frau Böhm-Krutzinna vermutet, dass diese Rose eine Schwarzkopf-Züchtung ist. Wahrscheinlich war Schwarzkopf auch der erste, der Rosen französische Namen gab.
Joyaux hat sich an die ihm vorliegenden und bekannten Fakten gehalten. Die alten französischen Rosenbücher erwähnten teilweise erst nach 1820 `Belle sans Flatterie´. Jedoch war sie bereits schon fast vierzig Jahre vorher in Deutschland verbreitet. Wie das Rosenbuch von Pinhas zeigt, werden immer wieder in den Archiven unbekannte oder verschollene Unterlagen entdeckt. Das führt zu neuen Erkenntnissen.
Bei Redouté ist zu beachten, dass er erst um ca. 1816 mit dem Rosenbuch begonnen hat, vierzig Jahre nachdem Schwarzkopf seine ersten Rosen gezüchtet hat. Die ersten Aussaaten fanden 1773 statt.
Ich finde das Thema sehr spannend und hoffe, dass man vielleicht noch ein paar Rosensorten findet, die in Wirklichkeit Schwarzkopf-Rosen sind. Vielen Dank Frau Anita Böhm-Krutzinna für dieses interessante Thema.

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