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Freitag, 27. März 2015

Unter den Rosen, Teil II

Während ihren umfangreichen Recherchen und Studien entdeckte Frau Böhm-Krutzinna in den Rosenbildern des Malers Salomon Pinhas versteckte Miniaturen. Man muss schon sehr genau hinsehen, um sie zu entdecken. Am besten betrachtet man sie mit einer Lupe unter einer hellen Lampe und dreht das Bild auch mal auf den Kopf. Manche können sie leider nicht erkennen. Zuerst dachte ich, das wäre Einbildung. Ich zeigte mein Buch mit den Rosenbildern einer Freundin, auch sie erkannte die Miniaturen. Zum Glück hat die Autorin noch eine "Betriebsanleitung zum Erkennen der Miniaturen" beigefügt.
Die Autorin stellte sich nun die Frage, warum Salomon Pinhas sich die Mühe gemacht hat, in den Rosenportraits kleine Miniaturen zu verstecken. Weitere Recherchen der Autorin ergaben, dass solche "Geheimminiaturen" nicht nur Pinhas malte, sondern auch bei anderen Malern vorkamen. Diese Geheimminiaturen sind also kein Einzelfall.
Die Rosenbilder des Salomon Pinhas sind wunderschön, aber leider nicht so perfekt wie Redoutes Rosenportraits. Pinhas ließ leider u.a. bei den Blättern die Genauigkeit vermissen. Dies wäre jedoch wichtig, um Rosensorten anhand von damaligen Zeichnungen zu identifizieren. Man muss bedenken, dass Salomon Pinhas kein Botaniker war, sondern Miniaturenmaler. Der Reiz der "Pinhas Rosen" liegt in den versteckten Miniaturen. Wer suchet der wird (meistens) auch finden.

Sonntag, 22. März 2015

Buch: Unter den Rosen Teil 1

Heute möchte ich ein Buch vorstellen, dass mir sehr gut gefällt. Es ist das Buch: "Unter den Rosen"-Geheimnisse des Miniaturmalers Salomon Pinhas und des Hofgärtners Schwarzkopf zu Cassel (Kassel) von Anita Böhm-Krutzinna.
Die Autorin erzählt im Romanstil die Geschichte des Hofgärtners Daniel August Schwarzkopf und des Miniaturenmalers Soloman Pinhas. Beide lebten im 18. Jahrhundert und erlebten auch die französische Besatzung Kassels ab 1806. Der Gärtner August Daniel Schwarzkopf unternahm als junger Mann Reisen in die Niederlande und England und erweiterte so seine gärtnerischen Kenntnisse. Ab 1766 war er Hofgärtner in Weißenstein (heute Wilhelmshöhe). Dort baute er nicht nur die berühmte Rosensammlung auf, sondern züchtete vermutlich auch einige Rosen. Salomon Pinhas war ein Miniaturenmaler und lebte mit seiner Familie in Kassel. Die Lebenswege beider Männer kreuzten sich, als der Landgraf von Hessen, Wilhelm IX (später Kurfürst Wilhelm I) Salomon Pinhas 1788 beauftragte, seine Rosensammlung zu malen.
Die Autorin schreibt diesen Kurzroman sehr lebendig. Man hat den Eindruck, man würde als Zeitzeuge die Geschehnisse zu Kassel miterleben. Sie hat umfangreiche Recherchen durchgeführt. Der Roman hält sich an viele Fakten aus der damaligen Zeit. Leider sind bereits über 200 Jahre vergangen und einige Details und Fragen lassen sich auch nach umfangreichen Sichtungen von Archiven und Dokumenten nicht mehr beantworten.

Samstag, 14. März 2015

Rose-Biblio

Vor einigen Monaten haben wir eine neue Rosennachschlageseite entdeckt. Es ist Rose-Biblio. Sie ist eine sehr gute und informative Seite. Eine ihrer Stärken sind die guten Rosenbilder. Es werden nicht nur die Blüten gezeigt, sondern auch Blätter, Triebe, Hagebutten, Knospen und der Habitus. Die Seite ist in deutsch, englisch und französisch. Sie gliedert sich in verschiedene Themen auf z.B:
Rosen A-Z Rosenklassen Duftklassen Rosenzüchter Rosarien Private Gärten Rosenlieferanten Literatur Schädlinge Nützlinge Krankheiten Unklare Rosen Rose-Biblio befindet sich noch im Aufbau. Es kommen immer mehr Rosensorten hinzu. www.roses.shoutwiki.com/

Freitag, 6. März 2015

Rose de Rescht-Sämlinge Teil III

Die Rose de Rescht Sämlinge wachsen sehr gut heran. Aufgrund der Belaubung ist das mein Lieblingssämling: Das Laub erinnert mich an historische Rosen, die Redoute gezeichnet hat. Hier ein Beispiel: Noch extremer ist der 4-keimblättriger Rose de Rescht-Sämling: Meine Sämlinge sind Kreuzungen zwischen Rose de Rescht und modernen Rosen. Das Laub ist recht interessant. Ich frage mich, wer wohl die Vorfahren der Rose de Rescht sind. Das werden wir nie erfahren, da die Herkunft dieser Rose im Nebel liegt. Rosebiblio hat es schön auf den Punkt gebracht: Für Europa entdeckt wurde 'Rose de Resht' von Dr. Carl Haussknecht[1], einem Botaniker aus Weimar, 1868/69, während einer längeren Reise (1864 bis 1869) durch den Vorderen Orient, in der nordpersischen Stadt Resht[2], als 'Gul e Reschti', gleichzeitig wohl auch von Monsieur Ernest François Pissard[3][4][5], dem Gärtner des Schahs Nasser-al-Din Shah Qajar (* 1831,✝ 1896), der sie vermutlich nach Frankreich brachte. Seitdem kann man sie in Deutschland nachweisen, sie wurde in Norddeutschland und im Raum Göttingen gefunden, wo sie schon seit über 100 Jahren wuchs, aber sie geriet in Vergessenheit. Nancy Lindsay brachte sie 1949 wieder nach Europa zurück. Im Nordiran wurde diese Rose schon seit langer Zeit zur Rosenölgewinnung verwendet. 'Rose de Resht' gehört zu den öfterblühenden Damascenern, vermutlich ist das Öfterblühen durch einen Einfluss einer Chinarose verstärkt worden, die über die Seidenstraße nach Persien gelangt ist. Da es sich um eine alte persische Gartenrose handelt, kann sie bereits im Mittelalter entstanden sein. Da allerdings die Gruppe der Portlands auch auf Rosa x damascena 'Semperflorens' Loisel. et Michel zurückgehen soll, kann man die Nähe zu dieser Gruppe erkennen. In Syrien findet man heute häufig 'Rose de Resht', die dort als 'Palmyra' bezeichnet wird. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden in Frankreich 4 Rosen mit diesem Namen gezüchtet. Die Beschreibungen weichen aber deutlich ab. http://roses.shoutwiki.com Hier ist noch ein Portlandsämling X moderne Rose: Er ist von seinem Charakter ganz anders. Mal schauen, wie er sich entwickelt.