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Sonntag, 4. September 2016

Besuch bei Firma Kordes

Ende August habe ich mit Rolf Sievers zusammen die Firma Kordes besucht. Herr Proll, Züchtungsleiter, zeigte uns den Betrieb. Es war sehr beeindruckend. Ich glaube, ich habe noch nie so große Gewächshäuser gesehen. Der Schaugarten ist auch sehr schön. Interessant ist es, die Rosen auch mal ausgepflanzt zu sehen. Ich sehe normalerweise immer nur Jungpflanzen, entweder auf dem Feld oder verkaufsfertig im Container.
Die gelben Rosen auf diesem Bild ist die Rose 'Stuttgardia'. Sie ist eine der farbstabilsten gelben Rosen, die ich kenne. So eine flächige Anpflanzung hat schon etwas für sich, leider ist dafür mein Garten zu klein. Die Kletterrose 'Kiss me Kate' sah ich nun auch mal als ausgewachsene Kletterrose. Positiv zu bemerken ist, dass sie gut von unten austreibt. Das ist bei Kletterrosen nicht immer der Fall.
Anschließend ging es auf die Felder. Die Selektionsfelder waren sehr interessant. Dort standen die neuen Sorten. Bis daraus eine verkäufsfähige Sorte entsteht, haben die neuen Rosensorten noch einen harten Weg vor sich. Bei Kordes wird schon seit vielen Jahren auf den Selektionsfeldern nicht mehr gespritzt und natürlich werden viele Rosen krank. Da kann man dann völlig kranke und entlaubte Rosensorten sehen und direkt daneben steht eine vollbelaubte Rosensorte, die wunderschön blüht. Aber wie Herr Proll betont: Eine Rose soll Spaß machen. Man soll sie einfach genießen können und sich keine Sorgen machen müssen, ob sie gesund bleibt. Da kann ich ihm nur zustimmen. Wir Züchter versuchen dafür zu sorgen, dass die Rosen einfach viel Freude bereiten.
Eine der Neuheiten hat es mir besonders angetan. Sie stand auf dem Vermehrungsfeld sehr gut da und duftet hervorragend. Es ist die Duftrose 'Gartenprinzessin Marie-José', die es zum Glück schon bei Kordes im Containerverkauf gibt. (Man kann sie auch direkt bei Kordes bestellen). Mit der Gartenprinzessin hatte ich dann auch gleich ein Geburtstagsgeschenk für meine Mutter. Meine Mutter und ich lieben Duftrosen. Viele der neuen Sorten, die ich auf dem Vermehrungsfeld sah, haben einen tollen Duft. Es ist jedoch nicht immer leicht, duftende Rosen zu züchten. Da hat man sich Rosenlinien aufgebaut, die gesund, wüchsig und schön sind, aber sie duften nicht. Dann kreuzt man Duftrosen ein - und die Nachkommen wollen einfach nicht duften oder haben nur einen leichten Duft. Oder die Rosen duften toll, aber die Blütenblätter sind sehr empfindlich und fallen innerhalb kürzester Zeit ab. Duftende Rosen zu züchten, die (fast) allen Anforderungen entsprechen, hat nicht nur mit Glück zu tun, sondern es steckt auch viel harte Arbeit und Wissen drin.

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